Wenn man das Chromebook nutzen möchte, einen Windows-Rechner abzulösen, merkt man schnell, dass man noch Windows-Software betreiben möchte, die man nicht per Apps oder Webdienste ablösen kann. Um dieses Problem zu lösen bietet sich der Einsatz virtueller Desktops an. Man installiert einen virtuellen PC mit Windows und lässt die Software dort laufen. Mit dem Chromebook greift man jetzt nur per Remote Desktop auf den virtuellen PC zu und kann die alte Windows-Software weiterhin nutzen.
Chrome Remote Desktop
Der Remotezugriff auf einen anderen Computer ist mit Chrome OS grundsätzlich möglich. Dazu muss man auf dem Computer, den man fernsteuern möchte zunächst den Google Chrome Browser installieren. Man muss sich mit seinem Google Account anmelden. Danach fügt man über den Web-Store die App Chrome Remote Desktop hinzu. Nachdem man diese gestartet und auf den Button "Teilen" geklickt hat, wird das Remote Desktop auf dem Host installiert. Nun ist der fernzusteuernde Computer unter "Meine Computer" sichtbar. Damit man ihn in Zukunft fernsteuern kann, muss der Chrome Browser nicht zwingend gestartet werden.
Für mehr Sicherheit sollte noch eine PIN vergeben werden.
Der Zugriff auf diesen Computer findet wieder über die App Chrome Remote Desktop statt. Man startet die App und wählt aus der Liste "Meine Computer" den aus, auf den man zugreifen möchte.
Freigegebene Computer teilen
Man kann eingetragene Computer auch mit Anderen teilen. Das ist dann sinnvoll, wenn der Admin den Remotezugriff eines Computers eingerichtet hat und ihn dann an die Mitarbeiter des Unternehmens verteilen möchte. Er kann den Zugriff auf einen Computer nämlich auch wieder entziehen.
Übrigens: Bisher (Stand Mai 2014) ist es noch nicht möglich via Chrome Remote Desktop auf ein Chromebook zu verbinden.
Fazit: Wen es nicht stört, dass man vorher den Chrome Browser installieren muss, der erhält einen voll RDP Zugriff, wie man es von Windows gewohnt ist.
HTML5 Remote Desktop mit Ulteo
Mit ULTEO bietet sich noch eine weitere Alternative. Ulteo macht es möglich im Browser auf einen entfernten Computer, wie per Remote Desktop, zuzugreifen, HTML5 sei Dank. Dies ist auch mit dem Chrome Browser und somit mit dem Chromebook möglich und bietet eine echte Alternative, da es auch eine kostenlose Community-Edition gibt.
Kooperation mit VMWare
Seit Anfang 2014 kooperieren Google und VMWare um ein Windows-Desktop auf das Chromebook zu bekommen. Dabei bietet VMWare mit Desktop as a service einen internetbasierten Dienst, in dem die virtuellen Windows-PCs bei VMWare gehostet werden. Man kann die virtuellen Windows-PCs auch selbst im Intranet mit den Lösungen von VMWare hosten. Der Vorteil der neuen Lösung: Auf dem Chromebook muss keine App installiert werden, die virtuellen PCs können einfach mit dem Chrome Browser bedient werden, so wie bei Ulteo.
Google bietet aktuell für jedes abgelöste XP Device eine Cashback-Aktion an. Wenn dabei auch noch das Angebot von VMWare angenommen wird, bekommt man ein Chromebook fast umsonst.
2X Client für Microsoft's Remote Desktop
Von 2X gibt den nativen 2X RDP-Client für Windows Remote Desktop.
VNC
Auch VNC bietet für das Chromebook einen nativen Client im Web-Store: VNC Viewer für Google Chrome.